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22.04.2013
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Branchenrisiko in Europa am größten

© LUCKAS - Fotolia.com
Coface untersucht 14 Branchen: Metall überall problematisch, Schlüsselindustrien Automobil und Bau mit unterschiedlicher Entwicklung.

Die Schere beim Branchenrisiko geht zwischen Europa auf der einen und Nordamerika und Asien auf der anderen Seite weiter auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt der internationale Kreditversicherer Coface. Coface hat in der neuesten Branchen-Studie 14 wichtige Wirtschaftsbereiche in den drei Regionen untersucht und verglichen. An den Schlüsselindustrien Automobil und Bau wird die unterschiedliche Entwicklung besonders deutlich. Weltweit am meisten gefährdet ist die Metallindustrie.

Der Risiko-Index von Coface zeigt insgesamt einen negativen Trend in Westeuropa (EU-15). Keine der untersuchten Branchen besitzt hier ein geringes Kreditrisiko. Dagegen bessert sich die Lage für die meisten Sektoren in Nordamerika, besonders für jene, die von der anziehenden privaten Nachfrage profitieren. Darunter sind die wichtigen Branchen Bau und Automobil. In Europa hingegen lässt für beide die Dynamik spürbar nach. Insgesamt zeigen die Branchen in Nordamerika  ein mittleres Risiko. In den aufstrebenden Ländern Asiens ist, außer in der Textil- und Bekleidungsindustrie, im Maschinenbau und bei Metall, keine Risikoverschärfung erkennbar. Drei Viertel der untersuchten Branchen liegen hier im geringen oder mittleren Risikobereich.

Die schwierigste Branche weltweit derzeit ist die Metallindustrie. Coface stuft ihr Risiko in den asiatischen Schwellenländern und in Nordamerika mit hoch ein, in Europa sogar mit sehr hoch. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der chinesischen Stahlindustrie zu. Sie hat ihre führende Rolle weltweit mit einem Marktanteil 2012 von über 46 Prozent gefestigt. Allerdings ist die Branche in China von Überkapazitäten geprägt, die Margen sinken entsprechend stark. In Europa hat der Metallsektor ebenfalls zu große Kapazitäten, gleichzeitig haben die Hauptabnehmer Automobil und Bau Probleme. Die Gewinne schrumpfen weiter aufgrund der nachlassenden Kundennachfrage und steigender Eisenerzpreise. In Nordamerika dürfte die heimische Branche schwach bleiben, vor allem wegen des Zustroms billigen chinesischen Stahls.

Der Coface-Risiko-Index basiert auf den Zahlungserfahrungen mit Unternehmen, die in der Risikoprüfung des Kreditversicherers betrachtet werden. Neben den Zahlungsausfällen werden auch Veränderungen der Finanzdaten von über 6.000 börsennotierten Unternehmen in Asien, Nordamerika und den EU-15-Ländern ausgewertet. Kennzahlen sind Umsatz, Rendite, Schuldenquote und Cashflow. Die analysierten Daten werden auf vier Risikokategorien heruntergebrochen: gering, mittel, hoch und sehr hoch.

Mehr zu den Bewertungen und die Entwicklungen einzelner Branchen und Länder erfahren Sie beim 7. Kongress Länderrisiken am 16. Mai in Mainz.

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Erich HIERONIMUS

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