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09.11.2018
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Wirtschaft in MOE boomt

Coface:-Privater-Konsum-trägt-Wachstum-in-MOE-und-hilft-großen-Unternehmen

 

  • 2017 profitables Jahr für Mittel- und Osteuropa (MOE). BIP-Wachstum erreicht 4,5 Prozent und damit den höchsten Stand seit acht Jahren.
  • 500 größte Unternehmen steigern Umsatz, Gewinn und Beschäftigungszahl.
  • Automobil/Transport verteidigt Spitzenposition, Öl/Gas wieder auf Kurs.

 

„Die Wirtschaft boomt in Osteuropa. 2017 war ein Spitzenjahr für die MOE-Länder und ihre Big Player“, fasst Declan Daly, CEO Coface Central & Eastern Europe, die Ergebnisse der jüngsten „Coface CEE Top 500-Studie“ zusammen. „Die Gründe für das Wachstum sind vielfältig. Aber der stärkste Treiber war der Privatkonsum. Hinzu kommt der erhöhte Export. Die Erholung der Eurozone spielt ebenso eine Rolle wie eine verbesserte Nachfrage aus Russland“, erläutert Daly die Ergebnisse. 80 Prozent aller Ausfuhren aus dieser Region gehen in die EU. Russland bleibt für einige Länder, wie beispielsweise die baltischen Staaten, ein wichtiger Handelspartner. Coface hat die Länderrisikoeinschätzungen mehrerer Länder der Region, nämlich Bulgarien, Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland, Russland und Serbien, nach oben aktualisiert. Heuer wurde die Risikobewertung in Kroatien und der Slowakei um eine Stufe verbessert.

 

Bereits zum 10. Mal hat der internationale Kreditversicherer Coface in einer jährlichen Studie über die größten 500 Unternehmen in Mittel- und Osteuropa nach ihrem Umsatz eingeordnet und analysiert. Zudem werden relevante Fakten, wie die Anzahl der Mitarbeiter, die Rahmenbedingungen der Unternehmen, Branchen und Märkte sowie die neuen Coface-Unternehmens-Bonitätsprüfungen berücksichtigt. So spiegeln die Top 500 die aktuellen Trends und die neuesten Entwicklung in der Region wider. Die Unternehmen erlebten 2017 ein günstiges makroökonomisches Umfeld, wobei das durchschnittliche BIP-Wachstum mit 4,5 Prozent auf den höchsten Stand der letzten acht Jahre stieg, nach 3,1 und 3,7 Prozent in den Vorjahren. Damit schlossen die Top-500-Unternehmen das Jahr mit einem Umsatzplus von 11,8 Prozent auf 652 Milliarden Euro und einem Anstieg der Beschäftigungsquote von 4,7 Prozent auf 2,4 Millionen Menschen ab.

 

Top 500 punkten in Umsatz, Gewinn und Beschäftigungszahl

Die Analysen zeigen eine starke und expandierende MOE-Region mit sinkenden Risiken im Jahr 2017. Das schlug sich auch in höheren Umsätzen (+11,8 Prozent) und einer noch höheren Profitabilität mit einer Steigerung des Reingewinns um 16,2 Prozent in den 500 größten Unternehmen der Region nieder. Diese Unternehmen waren auch in der Vergangenheit bedeutende Arbeitgeber der Region. Auch wenn der Arbeitsmarkt immer enger wird und es immer schwieriger wird, qualifizierte Mitarbeiter einzustellen, haben die Top 500-Konzerne die Gesamtzahl der Mitarbeiter um 4,7 Prozent erhöht. Die insgesamt positive Entwicklung des Arbeitsmarktes führte zu höheren Löhnen und einem verbesserten Verbrauchervertrauen.

 

Spitzenposition für Automobil/Transport; Öl/Gas wieder auf Kurs

Die drei Schlüsselbranchen der größten Unternehmen der Region (Automotive/Transport, Öl/Gas, Handel) stehen für fast 60 Prozent des Umsatzes. Dennoch wurde der Anstieg des Gesamtumsatzes 2017 von allen Branchen getragen. In absoluten Zahlen trugen vor allem die Bereiche Energie, Automobil und Handel zum Wachstum bei. Dies zeigt auch ihre Spitzenposition im Branchenranking. Ebenso entwickelte sich der Reingewinn für die meisten Unternehmen positiv. Die Steigerungsraten sind zwischen fünf Prozent in der Holz- und Möbelindustrie und 51,4 Prozent bei Textilien, Leder und Bekleidung. Den höchsten Gesamtumsatz verzeichnete die Branche Mineralien, Chemikalien, Erdöl, Kunststoffe und Pharma (hier kurz Öl/Gas genannt) mit 9,5 Milliarden Euro. Die Bauwirtschaft kämpfte erneut und war die einzige Branche mit einem enormen Nettoverlust von -118,6 Prozent, wenngleich auch mit einem Umsatzplus von 16 Prozent.

 

Automobilindustrie lebt von Nachfrage aus Westeuropa

Automobil/Transport ist der größte Sektor und profitierte von der wachsenden Nachfrage aus Westeuropa, wohin der Großteil der Produktion exportiert wird. In MOE wächst der Anteil der Automobilunternehmen. Die bereits etablierten Unternehmen erhöhten ihre Kapazitäten. So wurden neue Werke von Jaguar Land Rover in der Slowakei und BMW in Ungarn errichtet.

 

Öl/Gas wieder auf Kurs

Das traditionelle Rückgrat der Top 500, der Sektor Öl/Gas (Mineral, Chemie, Erdöl, Kunststoffe und Pharma) ist nach einer Erholung der Ölpreise im Jahr 2017 wieder auf Kurs. Mineralien und Erdöl profitierten von einer Erholung der Ölpreise und einer steigenden Nachfrage. Chemie und Kunststoffe verzeichneten dank neuer Investitionen und einer soliden Nachfrage im In- und Ausland eine höhere Produktion. Die Pharma-Branche profitierte von einem steigenden Haushaltskonsum, einer alternden Bevölkerung sowie den Erfahrungen mit den positiven Auswirkungen ausländischer Direktinvestitionen (FDIs) und einer höheren Nachfrage auf den Auslandsmärkten.

 

Handel ist wichtigster Arbeitgeber

Der dritte Sektor auf dem Podium ist der Handel. Haupttreiber des Wachstums ist der private Konsum, der sich vor allem 2017 durch sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Löhne beschleunigte. Erhöhte Ausgaben wurden in den verschiedensten Handelskategorien verzeichnet. Dieser Sektor ist mit fast einem Drittel aller Beschäftigten erneut der wichtigste Arbeitgeber. Das ist eine Steigerung von 6,3 Prozent gegenüber 2016.

 

Optimismus für 2018 und darüber hinaus

Die Aussichten für 2018 und darüber hinaus sind optimistisch, wenngleich mit einer Abschwächung der wirtschaftlichen Expansion zu rechnen ist. Nach einem Spitzenwachstum von 4,5 Prozent im Jahr 2017 prognostiziert Coface für 2018 einen Rückgang auf 4,1 Prozent und für 2019 auf 3,4 Prozent in der MOE-Region. Die Unternehmen können aber weiter von einer soliden Nachfrage ausgehen. Die Haushalte werden weiterhin durch eine niedrige Arbeitslosigkeit und steigende Löhne unterstützt.

 

Die komplette Analyse zum Download auf dieser Seite („Siehe auch“).

 

Insolvenzentwicklung in Mittel- und Osteuropa

 

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