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18.06.2014
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Deutschland zurück in A1

© Uwe Bumann - Fotolia.com

Neue Länderbewertungen: Deutschland und Österreich wieder zurück in der besten Risiko-Kategorie A1. Risiken in Westeuropa und „neuen“ aufstrebenden Ländern sinken.

 

Das globale Wirtschaftswachstum hat sich auch im ersten Quartal 2014 beschleunigt. Nach der Prognose von Coface wird der Zuwachs 2014 knapp drei Prozent betragen, nach 2,6 Prozent 2013. 2015 sieht der internationale Kreditversicherer ein Plus um 3,3 Prozent. Die Eurozone schafft es 2014 mit 1,1 Prozent Wachstum langsam aber sicher aus der Rezession. Die USA wachsen weiterhin stark und stabil. 2014 erwartet Coface dort 2,7 Prozent. So balanciert sich die Weltwirtschaft wieder aus: Die Industrienationen tragen ein Drittel zum globalen Wachstum bei – 2013 war es nur ein Viertel –, die aufstrebenden Länder zwei Drittel. Im Kontext dieser Erholung hat Coface die Bewertungen einiger europäischer und aufstrebender Länder heraufgesetzt.

 

Deutschland, Österreich, UK und Spanien aufgrund steigender Investitionen verbessert

Nach fünf Jahren sind Deutschland und Österreich wieder in der besten Risiko-Kategorie A1 und damit auf einer Stufe mit den USA, Japan und der Schweiz. Deutschland bleibt der wirtschaftliche Motor Europas mit einem beachtlich stabilen und ausbalancierten Wachstum. Coface erwartet zwei Prozent für 2014 nach 0,5 Prozent 2013. Dabei ist der traditionell eher flaue private Konsum derzeit lebhaft und die Investitionen haben wieder angezogen. Die Zuversicht der Wirtschaftsakteure ist groß, auch wegen der Insolvenzsituation. So ging die Zahl der Insolvenzen innerhalb eines Jahres um acht Prozent zurück, die damit verbundenen Kosten fielen um 30 Prozent. InÖsterreichprofitieren die Unternehmen von den niedrigen Kreditkosten und der Erholung in Deutschland, den USA und Osteuropa. Zudem sind sie finanzstark. Ungeachtet der Insolvenz der Alpine Bau 2013 gehen die Insolvenzen in Österreich seit Monaten zurück.

 

Großbritannienwurde in A2 heraufgestuft. Mit erwarteten 2,7 Prozent könnte sich das Wachstum 2014 ähnlich dynamisch erweisen wie das der USA und das Deutschlands übertreffen. Der Anstieg des privaten Konsums wird getragen von der sinkenden Arbeitslosigkeit. Das Wachstum ist kräftiger, weil auch die Unternehmen stärker investieren und so die Wirtschaftsaktivität insgesamt 2014 und 2015 vorantreiben. Zudem hat die Bank of England Maßnahmen ergriffen, um den Immobilien-Rausch zu begrenzen und für KMU den Zugang zu Krediten zu erleichtern. Schließlich zeigt sich die britische Industrie erneuerungswillig. Das belegen dynamische Innovationen und Exporterfolge der Branchen Pharmazie, Automobil, Luftfahrttechnik und Rüstungsindustrie.

 

Eine weitere Verbesserung der Länderbewertung erfährt ein Land, das hart von der Krise betroffen ist:Spanienwurde in der Stufe B auf positive Beobachtung genommen. Die Erholung der spanischen Wirtschaft beschleunigt sich mit voraussichtlich 1,2 Prozent 2014 und 1,7 Prozent 2015. Der Export legt, begünstigt durch niedrigere Arbeitskosten, zu, besonders dynamisch in aufstrebende Länder. Trotz der hohen privaten Verschuldung kommt der Schuldenabbau in den Unternehmen voran. Coface stellt eine deutliche Verbesserung ihrer finanziellen Situation fest: Unternehmen haben ihre Gewinne (45 Prozent 2013) und ihren Cashflow (über 100 Prozent) wiederhergestellt. Größere Probleme liegen noch in der hohen Arbeitslosigkeit und Verschuldung der Haushalte. Es sind aber klare Anzeichen erkennbar, dass nach den Exporterfolgen auch die Inlandsnachfrage anzieht.

 

Lettland bekommt Auswirkungen der geopolitischen Probleme in Russland und der Ukraine zu spüren

Lettland,das seinen positiven Ausblick in der B-Kategorie verloren hat, leidet unter seiner Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen. Die geopolitischen Verwerfungen aufgrund der Ukraine-Krise dürften das Vertrauen der osteuropäischen Marktteilnehmer beeinflussen. Dies und die große Abhängigkeit von den Gasimporten aus Russland begründen die Zurückname des positiven Ausblicks in der Länderbewertung.

 

Kenia, Ruanda, Nigeria und Sri Lanka mit großem Potenzial

In den aufstrebenden Ländern bleiben die Wachstumsraten mit 4,4 Prozent 2014 und 4,7 Prozent 2015 hoch. Die Volkswirtschaften profitieren von wachsenden Mittelschichten und den wieder verbesserten Exportaussichten in die Industrieländer. Allerdings wird die Dynamik in den wichtigen aufstrebenden Ländern begrenzt durch die Lieferengpässe der inländischen Produzenten sowie politische und gesellschaftliche Risiken.

 

Demgegenüber leiden andere aufstrebende Länder nicht oder nur wenig unter diesen Schwächen. Trotz eines oft problematischen Geschäftsumfeldes ist das Wachstumspotenzial in einigen afrikanischen und asiatischen Ländern groß. Dies veranlasst Coface dazu, die Bewertungen vonKenia(jetzt B),Nigeria(C) undRuanda(C) um jeweils ein Note anzuheben. AuchSri Lanka,das in C auf die positive Beobachtungsliste gesetzt wurde, verzeichnet einen deutlichen Aufschwung mit voraussichtlich sieben Prozent 2014 und 6,5 Prozent 2015. Grund ist der zunehmende Konsum aufgrund höherer Einkommen und Geldtransfers von im Ausland lebenden Sri Lankern.

 

Sri Lanka und Kenia gehören zu den zehn Ländern, die Coface als viel versprechende aufstrebende Länder identifiziert hat.

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Erich HIERONIMUS

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