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22.12.2015
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Wein: Europa braucht Qualität

Coface: Europas Weinexporte behaupten sich mit Qualität

• Weinkonsum sinkt in Europa und steigt im Rest der Welt

• 2027 führen China und die USA im Verbrauch

• 60 Prozent Produktion, zwei Drittel Exporte aus Europa

• Drei Produktionsmodelle nebeneinander in Europa

• Wettbewerb aus der „neuen Welt“ wird härter

 

 

Produktion: Mix aus Qualität und Quantität

Italien, Frankreich und Spanien dominieren mit zusammen 48 Prozent die weltweite Weinproduktion. Jedes dieser Länder verfolgt ein eigenes Produktionsmodell. Dies zeigt sich in den jeweiligen Produktpositionierungen und Exportstrukturen. Frankreich präsentiert sich mit hochwertigen Produkten am Markt. Die „Qualitätsquote“ als Ausdruck des Exportwertes zur Menge ist zwei- bzw. fünfmal höher als die von Italien und Spanien. Italien entwickelt sich hin zum Qualitätsmodell. Das zeigt sich darin, dass Italien die Qualitätsquote ähnlich stark steigert wie Frankreich. Zwar ist Spanien seit 2014 mengenmäßig das weltweit größte Weinexportland. Sein Modell ist aber gegenüber der Konkurrenz aus Übersee am anfälligsten. Denn die Produkte sind eher im unteren und im mittleren Preissegment platziert.

Verbrauch: China wird die Nummer 1
Beim Verbrauch wird die Rangliste bis 2027 auf den Kopf gestellt: China und USA werden die größten Weinkonsumenten der Welt. Frankreichs Position als ehemalige Nummer 1 beim weltweiten Weinkonsum bröckelt weiter. Auch der Verbrauch in Europa insgesamt geht zurück. In China wird Wein immer beliebter, vor allem wegen der wachsenden Mittelschicht, die sich bis 2022 erneut verdreifachen könnte. Die Weinimporte dürften dort rasant steigen, um die Nachfrage zu decken. Allein in den vergangen sechs Jahren importierte China für 1,8 Milliarden Dollar Wein.

Exporte: Europäer werden schwächer
Derzeit teilen sich die drei führenden europäischen Produktionsländer zwei Drittel aller Weinexporte, sowohl in der Menge als auch im Wert. Die Freihandelsabkommen zwischen China, Australien, Chile und Neuseeland bringen aber Steuervorteile für Exporteure aus diesem Raum. Dies führt vor allem im unteren und mittleren Preissegment zu einer starken Konkurrenz für die Europäer. Produzenten in Chile und Südafrika profitieren zudem von niedrigeren Wechselkursen.
Die vielen Weinproduzenten in Europa bewegen sich trotz ihrer oft geringen Größe auf einer soliden Basis und auf hohem Qualitätsniveau. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass in Frankreich Insolvenzen in dieser Branche äußerst selten sind“, erklärt Guillaume Rippe-Lascout, Economist bei Coface. „Die europäischen Hersteller, außer die Spanier, leiden daher auch nicht unter der globalen Konkurrenz im unteren und mittleren Segment. Bis jetzt ist die Qualitätsphilosophie des alten Kontinents noch nicht infrage gestellt. Es gilt aber, die Wachstumspotenziale im Export zu erkennen und das Risikomanagement zu optimieren.“  

 

Lesen Sie auch den aktuellen Überblick über die Coface-Branchenbewertungen. Zum Branchen-Update!

 

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Erich HIERONIMUS

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