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28.01.2015
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Lateinamerika: Zwei Richtungen

Lateinamerika: Zwei Richtungen

Diktaturen, Schuldenkrise, hohe Inflation. Das waren Attribute, mit denen Lateinamerika vor einigen Jahrzehnten primär in Verbindung gebracht wurde. Über die Jahre hat sich die Region aber entwickelt. Heute geht es in der Wahrnehmung auch um Wirtschaftswachstum, neue Mittelschicht, Armutsbekämpfung und kontrollierte Inflation. In einem neuen Panorama betrachtet Coface Lateinamerika mit einem Fokus auf Mexiko und Peru, zwei Länder der Pazifik-Allianz mit mittelfristig positivem bis sehr gutem Ausblick. Peru hatte Coface kürzlich als einen von zehn kommenden Emerging Markets identifiziert.

Generell entwickelt sich Lateinamerika noch immer in zwei Richtungen. Auf der einen Seite verteidigen die Pazifik-Länder Mexiko, Chile, Kolumbien und Peru die Marktwirtschaft und freien Handel. Auf der anderen Seite misstrauen Atlantikanrainer der Globalisierung und präferieren vom Staat gesteuerte Wirtschaftsmodelle. Dabei wachsen die Länder am Pazifik stärker als die anderen. Für die Betrachtung der einzelnen Länder ist auch der jeweilige Exportanteil an der Gesamtwirtschaft wichtig. Brasilien als eher „geschlossene Volkswirtschaft“ kommt auf einen Exportanteil am BIP von nur 11 Prozent. Peru mit 25 Prozent und Chile mit 27 Prozent haben deutlich höhere Exportraten.

In den letzten Jahren profitierte der Kontinent als wichtiger Rohstoffproduzent vom starken Wachstum in China. Nun, da Chinas Wirtschaft langsamer wächst, sinken die Rohstoffpreise. Das Wachstum in Lateinamerika dürfte 2015 zusammen genommen bei 2,0 Prozent liegen nach 1,3 Prozent 2014. Das ist deutlich geringer als in den Vorjahren. Neben der globalen Wirtschaftsentwicklung wirkt sich hier auch die mangelnde Investitionstätigkeit aus. Besonders die Infrastruktur wurde vernachlässigt.

Im Kontext des verlangsamten Wachstums sind die Branchenrisiken zu sehen. Der Risikoausblick für die meisten lateinamerikanischen Branchen bewegt sich zwischen mittlerem und hohem Risiko. In die Kategorie „hohes Risiko“ stuft Coface derzeit die Branchen Bau, Chemie, Textil-Bekleidung und Metall ein. „Mittleres Risiko“ gilt für Automobil, Landwirtschaftsprodukte/Lebensmittel und den Einzelhandel. Pharma befindet sich in der Kategorie „moderates Risiko“.

Presseveröffentlichung herunterladen : Lateinamerika: Zwei Richtungen (393,18 kB)

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Erich HIERONIMUS

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