News, Publikationen & Events
21.03.2013
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Risiken in Emerging Markets

© Leonid Tit - Fotolia.com
Politisch instabil, wachsender Protektionismus, Kreditblasen: Trotz stabilen Wachstums sieht Coface unterschiedlich starke Risiken in einzelnen Schwellenländern.

Neue Coface Panorama-Studie zeigt: Trotz stabilen Wachstums, das in diesem Jahr 5,1 Prozent betragen dürfte, sind die Schwellenländer nicht frei von Risiken. Der internationale Kreditversicherer Coface sieht drei wesentliche Gefahren, die in den Ländern unterschiedlich ausgeprägt auftreten. Politik: Die Spannungen haben zugenommen, nicht nur in Nordafrika und dem Mittleren Osten, sondern nun auch in Russland und Indien. Wirtschaft: Der Protektionismus wird stärker. Finanzmarkt: Die enorme Zunahme der Bankkredite im privaten Sektor in einigen Ländern schürt die Furcht vor einer Kreditblase besonders in Asien.

Risiko politischer Instabilität wächst

Um die Bereitschaft und Fähigkeit einer Gesellschaft zum politischen Umbruch zu analysieren, wertet Coface zwei Arten von Indikatoren aus. Faktoren wie Inflation, Arbeitslosigkeit oder Korruption zeigen das Ausmaß der sozialen und politischen Frustration und damit das Druckpotenzial in einem Land in Richtung Wandel. Indikatoren wie Bildung, soziale Vernetzung, Anteil junger Menschen, Rolle der Frauen zeigen, inwieweit eine Gesellschaft Unzufriedenheit auch in politische Aktionen umsetzen könnte.

Unter den 30 untersuchten Emerging Countries ragt die Region Nordafrika und Mittlerer Osten bei beiden Kriterien heraus. Es gibt also einen starken Veränderungsdruck und entsprechende Mittel zu Veränderung. Coface kommt zu dem Ergebnis, dass die Region weiter stark von Instabilität bedroht bleibt. Insbesondere in den Ländern, in denen Regime ihre Unfähigkeit bewiesen haben, die Befürdnisse der Bevölkerung aufgrund derer sie usrpünglich an die macht gekommen sind, zu erfüllen. Nigeria, Russland, Kasachstanund China weisen derzeit ähnliche oder höhere Frustrationsgrade auf als Tunesien oder Ägypten. Die Fähigkeit zum Wandel ist hier aber weniger ausgeprägt. Dies begrenzt die Möglichkeit, Unzufriedenheit in einen radikalten politischen Umbruch münden zu lassen.

Wachsender Protektionismus erschwert Geschäfte

Seit 2008 setzen Schwellenländer Mittel zur Kapitalkontrolle und protektionistische Maßnahmen ein, um ihre Wirtschaft vor externen Entwicklungen zu schützen. Dies stellt aber auch ein Risiko für Unternehmen dar. Russland, Argentinien und – in einem geringeren Ausmaß – Indien haben bei weitem den höchsten Grad an Protektionismus. Mexiko, Südafrika und die Türkei sind dagegen weiterhin weitgehend offen für den internationalen Handel. Bei restriktivem Verhalten von Ländern können sich Zahlungsverzögerungen noch weiter ausdehnen. Zudem erhöhen sich die Zugangsbarrieren für Exporteure in diese Länder. Dies bremst auch europäische Unternehmen, die nach Wachstumsmöglichkeiten suchen.

Risiko einer Kreditblase in asiatischen Wachstumsmärkten steigt

Die expansive Geldpolitik in Wachstumsmärkten seit der Krise 2008/2009 und Versäumnisse in der Kontrolle haben für eine stetige Zunahme der Bankkredite gesorgt bis hin zur Bildung von Kreditblasen. Beim Vergleich des Kreditvolumens und des Kreditwachstums als Indikatoren für eine Kreditblase sieht Coface die Schwellenländer in Asien am meisten gefährdet, allen voran Malaysia, Thailand und – mit etwas geringerer Ausprägung – Südkorea, China und Taiwan. Obwohl das Kreditvolumen an den privaten Sektor in anderen Ländern nicht so hoch ist, wächst es dennoch schnell. Chile, die Türkei, Russland und Venezuela stehen ebenfalls kurz vor einem Kreditboom.

Presseveröffentlichung herunterladen : Risiken in Emerging Markets (286,96 kB)

Kontakt


Erich HIERONIMUS

Pressesprecher
Isaac-Fulda-Allee 1
55124 Mainz
DEUTSCHLAND
Tel. : +49 6131 323 541
E-Mail : erich.hieronimus@coface.com

Oben