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07.09.2015
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Studie: „CEE Top 500“

Studie: „CEE Top 500“-Unternehmen

Die 500 größten Unternehmen in Mittel- und Osteuropa haben 2014 zusammen 572 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Das ist mehr als die Hälfte des generierten nominalen BIPs der gesamten mittel- und osteuropäischen Region (MOE, CEE). Den Unternehmen ist es gelungen, ihre Umsätze und auch ihre Beschäftigungszahlen im Vergleich zum Vorjahr zu erhöhen. Das sind die wichtigsten Entwicklungen, die die 7. Coface „CEE Top 500“-Studie aufzeigt, in der der internationale Kreditversicherer die 500 größten Unternehmen Mittel- und Osteuropas präsentiert.

 

•  2014 ist ein Jahr des Wachstums innerhalb der gesamten Region mit einer Umsatzsteigerung von 2,1 Prozent.

•  Der höhere Umsatz der größten Unternehmen spiegelt die besseren wirtschaftlichen Aussichten 2014 wider.

•  Polen ist das wichtigste Wirtschaftsland, Ungarn hat die höchste Wachstumsrate. Die tschechische Wirtschaft erholt sich.

•  Branchen: Automobilindustrie zählt zu den Gewinnern (+10,6 Prozent), die Öl- und Gasbranche ist der Verlierer (-3,9 Prozent).

 

Wachstum und Beschäftigung gesteigert
Die MOE-Region blieb 2014 von größeren Katastrophen verschont. So schafften die Länder nach der anhaltenden Rezession und der angespannten Situation eine positive Entwicklung. Das durchschnittliche BIP-Wachstum von 2,5 Prozent im Jahr 2014 hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Die Umsatzsteigerungen der Top 500 Unternehmen zeigten eine ähnliche Entwicklungskurve. Niedrigere Arbeitslosigkeit, höhere Löhne, eine flache Inflation und fallende Ölpreise waren entscheidende Einflussfaktoren für das steigende Konsumentenverhalten, dem wichtigsten Wachstumsmotor in den meisten mittel- und osteuropäischen Ländern.
„Die Region wird traditionell von großen Öl- und Gasfirmen dominiert, die 2014 jedoch mit einem äußerst schwierigen Wirtschaftsumfeld konfrontiert wurden. Ölpreise, die auf mehr als die Hälfte gesunken sind, führten zu einem geringeren Preis für Mineralölerzeugnisse. Durch das russische Embargo kämpften die Unternehmen zudem mit einem deutlich geringeren Handelsvolumen. Das zeigt sich zum Beispiel in der Argar-, Fleisch- und Lebensmittelindustrie sowie im Weinsektor mit einem Rückgang von 13,7 Prozent“, erklärt Katarzyna Kompowska, Coface Executive Manager Central Europe.
 

Polen in der Pole-Position, Ungarn mit der höchsten Wachstumsrate, Erholung der tschechischen Wirtschaft
Mehr als 61 Prozent der größten Unternehmen stammten 2014 aus Polen, Ungarn oder der Tschechischen Republik. Polen bleibt mit 176 Unternehmen der Top-Player der Region und generierte mit diesen Firmen rund 40 Prozent des gesamten Umsatzes der „CEE Top 500“. Der Beschäftigungszuwachs von 2,5 Prozent war deutlich höher als jener der gesamten Region mit 1,7 Prozent. Dieser Anstieg ist auf die positive Entwicklung im Handel und Großhandel zurückzuführen.
Den zweiten Platz belegt Ungarn mit 73 Unternehmen (+3 bzw. +4,3 Prozent) und einem Umsatzzuwachs von 5,6 Prozent – nahezu das Dreifache der Gesamtwachstumsrate der Top 500 (2,1 Prozent). Die ungarische Wirtschaft verzeichnete einen Aufwärtstrend mit einem Wachstum von 3,6 Prozent. Das ist die höchste Steigerungsrate der gesamten Region.
Die Tschechische Republik hat 65 Unternehmen im Ranking und liegt auf dem dritten Platz. Das Land konnte im Vorjahresvergleich weitere sechs Unternehmen in die Top 500 einbringen, das entspricht einer Steigerung von 10,2 Prozent. Die tschechische Wirtschaft erholt sich seit der vergangenen Rezessionsphase. Die Unternehmen erwirtschafteten ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 7,8 Prozent – das höchste Wachstum in der gesamten Region. Ein Grund dafür war mitunter die Positionierung des Landes als einer der 20 wichtigsten Fahrzeugproduzenten weltweit.

Automobilindustrie top, Öl- und Gassektor flop
Neun von 13 Branchen verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzzuwachs. Die Automobil- und Transportbranche setzte ihren Aufwärtstrend von 2013 fort und zeigte 2014 eine ebenso dynamische Entwicklung. Die weltweite Fahrzeugproduktion stieg um 2,6 Prozent und führte folglich auch zu einer höheren Produktion im Automobilsektor der MOE-Region. Die Einkünfte der 86 größten Unternehmen stiegen um 10,6 Prozent (101 Milliarden Euro), der Gewinn explodierte nahezu und stieg um 76,2 Prozent im Vergleich zu 2013. In dieser Branche waren auch die meisten neu eingestiegenen Unternehmen unter den Top 500 (15) zu verzeichnen.
Öl- und Gasunternehmen kämpften 2014 mit der Halbierung der Ölpreise. Gleichzeitig hatte die Ukraine-Krise einen negativen Einfluss auf die Branche. Diese Umstände führten dazu, dass die Top-Unternehmen drastische Einbußen hinnehmen mussten. Nach Gewinnen von 3,3 Milliarden Euro noch im Jahr 2013 schrieben sie 2014 sogar Verluste in Höhe von 48 Millionen Euro. Aufgrund dessen hatte diese Branche den stärksten Umsatzverlust (-3,9 Prozent) und einen Beschäftigungsrückgang von 2,1 Prozent hinzunehmen. Dennoch ist der Öl- und Gassektor mit 105 Unternehmen und fast 30 Prozent des Gesamtumsatzes die größte Industrie.
 

Bessere Aussichten für die CEE Region im Jahr 2015
"Die Prognose für 2015 für die CEE Region ist noch besser als für 2014 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 2,8 Prozent. Die meisten Volkswirtschaften profitieren von einem verbesserten Konsumentenverhalten und der allmählichen Erholung der Eurozone", erklärt Grzegorz Sielewicz, Coface Economist Central Europe.

Presseveröffentlichung herunterladen : Studie: „CEE Top 500“ (267,66 kB)

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Erich HIERONIMUS

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