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18.12.2014
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Insolvenzen leicht rückläufig

Insolvenzen in Frankreich leicht rückläufig

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist in Frankreich in den zwölf Monaten bis Ende Oktober 20114 um 0,9 Prozent auf 63.002 zurückgegangen. Seit 2010 gab es im traditionell von schlechten Nachrichten begleiteten Oktober keinen solch niedrigen Stand. Gestützt wird dieser leichte Aufschwung von der anhaltenden Konsumlaune der privaten Haushalte und Restrukturierungen in einigen Branchen.

Allerdings ist der Gesamtkontext weiter schwierig und Coface stellt fest, das nun auch ältere und größere Unternehmen von Insolvenz betroffen sind. Für 2015 erwartet der internationale Kreditversicherer einen weiteren, wenn auch nur bescheidenen Rückgang der Insolvenzen in Frankreich.

Der leichte Rückgang hat mehrere Gründe. Trotz steigender Arbeitslosigkeit blieb der private Konsum in den vergangenen Monaten stabil. Auch die Kreditvergabe an Unternehmen, die nicht dem Finanzsektor zuzurechnen sind, stieg im Jahresvergleich – Stand Ende Oktober – leicht an. Und das Exportvolumen hat sich stabilisiert und legte im dritten Quartal um zwei Prozent zu. Ein weiterer Faktor: die geringe Zahl an Neugründungen von Unternehmen. Denn erfahrungsgemäß ist das Risiko einer Insolvenz in den ersten drei Jahren am größten. Schließlich haben Strukturveränderungen in einigen Branchen die Zahl anfälliger Unternehmen reduziert.

Ende Oktober 2014 lagen die Insolvenzen in der Baubranche um 0,8 Prozent unter denen des Vorjahres. Allerdings verdeckt diese Zahl die deutlich höheren Ausfälle, die mit den Insolvenzen einhergehen. Diese Summe stieg um 51 Prozent. Der Bau leidet darunter, dass die Hausbesitzer sich bei Instandhaltungen und Renovierungen zurückhalten. Zudem sind potenzielle Hausbauer übervorsichtig mit Investitionen. Die Lebensmittelbranche verzeichnet einen Anstieg der Insolvenzenum 2,7 Prozent.

Im Dienstleistungssektor leiden vor allem Unternehmen, die Privatleute bedienen. Der Grund ist die Übervorsicht der Haushalte bei solchen Ausgaben. Ende Oktober lagen die Insolvenzen in diesem Bereich um 1,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Konträr verläuft die Entwicklung in der Chemiebranche. Sie profitiert von den seit einigen Monaten fallenden Ölpreisen und ist die Branche, die den stärksten Rückgang an Insolvenzen verbucht: minus 9,2 Prozent. Im Immobiliensektor bleibt dagegen die Konjunktur schwach, auf diese Branche entfielen 32,5 Prozent aller Insolvenzen.

Coface erwartet für 2014 einen Rückgang der Insolvenzen um 1,2 Prozent auf 62.800 gegenüber dem Vorjahr. Trotz eines möglicherweise günstigeren wirtschaftlichen Klimas im kommenden Jahr mit 0,8 Prozent Wachstum geht Coface nur von einem leichten Rückgang der Insolvenzen um 0,5 Prozent auf 62.500 aus.

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Erich HIERONIMUS

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