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12.05.2017
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Neuer Auftrag für Europa: Berichte vom Kongress Länderrisiken 2017

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„Der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft ist so wichtig wie noch nie.“ Dr. Daniela Schwarzer rief beim Kongress Länderrisiken des Kreditversicherers Coface in Mainz zu Besonnenheit und verstärkten Anstrengungen zugleich auf. Denn aus europäischer Sicht erwüchsen aus der Politik des US-Präsidenten Donald Trump „definitiv viele Risiken mit potenziell hohem Schadenwert“.

 

In Ihrer packenden Keynote fasste Frau Dr. Schwarzer die zentralen Herausforderungen für Politik und Wirtschaft vor den gut 450 Teilnehmern des Kongresses zusammen: Die Realität werde viele Ankündigungen einholen, sagte die Otto-Wolff-Direktorin des Forschungsinstituts der DGAP: „Wir hoffen außerdem auf die Vernunft und hören die kritischen Stimmen in den USA.“ Mit den neuen Unsicherheiten und einer sich verändernden globalen Wirtschaftsordnung erwachse für Europa aber ein wichtiger neuer Auftrag. Das Wertebündnis mit den USA sei zwar nicht aufgehoben, in der Realpolitik veränderten sich aber die Orientierungspunkte, wenn Trump die NATO, die UNO und Handelsabkommen infrage stelle und Partner verbal angreife.

 

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Dr. Daniela Schwarzer. Foto: Coface

 

Währungsunion stärken

„Die EU muss sich im Inneren stärken“, sagte Dr. Daniela Schwarzer. Unabdingbar sei es, die Währungsunion weiter zu stabilisieren: „Der Euro und der Binnenmarkt sind grundlegend für die Zukunft der EU.“ Deshalb müsse auch Deutschland „seine Wirtschaftspolitik durch die EU hindurch denken“. „Der Handlungsauftrag an die europäische, deutsche und französische Politik ist groß.“

Dieser Auftrag richte sich einerseits nach innen. „Wir erleben große Verunsicherung und Pessimismus in Teilen der Bevölkerung.“ Das Gefühl, dass die Sicherheit bedroht ist, gehe einher mit dem Gefühl des Kontrollverlustes. Dies gebe Populisten weiter Raum zur Entfaltung. Deshalb müsse die Politik, national und auf europäischer Ebene, sozial stabilisierend wirken und die Sicherheit stärken. Die stärkeren Länder müssten den schwächeren dabei helfen. „Denn wir haben EU-Länder, die sich das alleine nicht leisten können“, erwartet Dr. Daniela Schwarzer hier die Solidarität der Gemeinschaft.

 

Bloß keinen Tweet einfangen

Nach außen müsse die EU die Räume nutzen, die durch die Politik Trumps entstehen könnten. Die globale Wirtschaftsordnung werde sich weiter verändern. Nicht wegen einer möglicherweise veränderten US-Politik allein, sondern auch, weil derzeit die Bedeutung Chinas sich in Institutionen wie der Weltbank oder im IWF noch nicht adäquat abbilde oder die Möglichkeiten regionaler Handelsabkommen noch längst nicht ausgeschöpft seien.

Im Moment bleibt es bei der Unsicherheit darüber, was aus den USA noch kommen wird. „Was Trump umsetzen kann und will, bleibt derzeit unklar“, sagte Dr. Daniela Schwarzer. „Wir sind aber froh, dass eine kritische Diskussion auch in den USA selbst geführt wird.“ Klar sei, dass Trump seinen Wählern liefern müsse. Vor allem beim Thema Arbeitsplätze stehe er unter Druck. Deshalb verspreche er Steuervergünstigungen und bedrohe auf der anderen Seite Firmen, die sich mit Verlagerungen ins Ausland befassten. In den USA fürchteten inzwischen viele die wilde Twitter-Strategie des Präsidenten. „ I don´t want to get a tweet.“

 

Beim Kongress Länderrisiken diskutierten Experten am Vormittag außerdem über die Frage: Ist die Globalisierung am Ende?

 

Wie sieht Coface die globale Risiko-Entwicklung: Zur Presse-Information.

Kontakt


Erich HIERONIMUS

Pressesprecher
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55124 Mainz
DEUTSCHLAND
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