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03.01.2017
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Südafrikas Wirtschaft lahmt

Südafrikas-Wirtschaft-lahmt-und-fürchtet-Rating-Herabstufung
  • Seit dem Höhepunkt 2011 lässt Südafrikas Wirtschaftswachstum stetig nach
  • Finanzwesen und Einzelhandel robust, aber Binnennachfrage leidet unter anhaltender Krise in der Landwirtschaft und im Bergbau
  • Steigende Risiken in wichtigen Branchen wie Automobil und Landwirtschaft/ Nahrungsmittel könnten sich auf Makroebene auswirken
  • Positiver Faktor: Wirtschaft ist gut diversifiziert
  • Zweitgrößte Volkswirtschaft in Afrika und führend im produzierenden Gewerbe

 

Keine Anzeichen für nachhaltige Erholung

Die Sorgen um die Wirtschaft Südafrikas nehmen angesichts der seit 2011 anhaltenden Verlangsamung des Wachstums zu. Trotz einer leichten Erholung in 2016 blieb das Wachstum insgesamt schwach. Coface erwartet für 2017 nur einen geringen Zuwachs um 0,8 Prozent, nachdem das BIP 2016 hauptsächlich aufgrund der Probleme in der Landwirtschaft wegen schlimmer Dürren stagnierte. Der private Verbrauch, der 60 Prozent des BIP ausmacht, dürfte wegen der weiter begrenzten Kaufkraft verhalten bleiben.

Potentielle Investoren sind besorgt angesichts der politischen Verwerfungen. Dieses Umfeld nährt die Befürchtung, dass Südafrikas Staatsbonität herabgestuft werden könnte, und bremst die Investitionsbereitschaft. Dabei ist Südafrika weiter eine regional führende Industrienation mit einem starken produzierenden Gewerbe ist. Die Branche bleibt trotz der schwierigen globalen und inländischen Bedingungen in Verbindung mit volatilen Wechselkursen ein Schlüsselsektor – wie auch Automobil, Chemie, Informations- und Kommunikationstechnik, Elektronik, Textil und Bekleidung.

 

Branchenrisiken für Landwirtschaft/ Nahrungsmittel und Automobil steigen

Die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln ist in Südafrika weit entwickelt und erfährt von der Regierung höchste Priorität im Rahmen ihres Programms „Neuer Wachstumspfad“. Die Branche, in der rund 30 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten, zählt zu den größten produzierenden Sektoren, deckt weitgehend stabil die Nachfrage, sieht sich aber einigen Problemen gegenüber. Dazu zählen der schlechte makroökonomische Ausblick und Unsicherheiten mit Blick auf die Wirtschaftspolitik. Aus diesen Gründen stuft Coface das Branchenrisiko auf der Bewertungsskala in „sehr hoch“ ein.

Für die Automobilbranche zeichnen sich ebenfalls steigende Risiken ab. Positiven Faktoren – robuste Exporte, gute geografische Lage, starke Präsenz internationaler Hersteller auf dem Inlandsmarkt – stehen der insgesamt schwache Ausblick für die Wirtschaft, die hohe Inflation und steigende Zinsen gegenüber. Diese negativen Faktoren drücken auf die Kaufkraft und den Inlandsabsatz. Die Verkaufszahlen für Autos sind zudem gefährdet durch die Sorgen um die Stabilität des Arbeitsmarktes und die ständige Streikgefahr. Die Schwäche des Rand erhöht die Produktionskosten, was die Hersteller auf die Automobilpreise aufschlagen könnten.

 

Mehr zu Südafrikas Wirtschaft im neuen Coface-Panorama zum Download auf dieser Seite.

Presseveröffentlichung herunterladen : Südafrikas Wirtschaft lahmt (278,37 kB)

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Erich HIERONIMUS

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