Data Lake, Data Mesh, Data Warehouse, Datamart … Hinter diesen technischen Konzepten verbirgt sich eine zentrale strategische Herausforderung: Daten in einen Performance-Treiber zu verwandeln. Im Video-Podcast „Place aux experts“ (zu Deutsch „Platz für Experten“) erläutert Samia Boujatioui, Group Head of Data Management, wie gut gesteuerte Daten Mehrwert für unsere Kunden und unsere Business-Teams schaffen können. Hier einige Auszüge.
Warum Coface einen eigenen virtuellen Data Lake entwickelt hat
Angesichts der Komplexität – und mitunter auch der Überschneidungen – von Informationssystemen setzen Unternehmen zunehmend auf Datenvirtualisierung, um das Potenzial ihrer Daten bestmöglich zu nutzen und diese effektiv auszuwerten. Ziel ist es, in Echtzeit einen Überblick über die unterschiedlichen Datenquellen des Unternehmens zu erhalten, ohne diese in einem zentralen Repository replizieren zu müssen. Das erfordert eine technologische Lösung, die die Steuerbarkeit von Daten (insbesondere von Geschäftsdaten) mit operativer Flexibilität verbindet.
Der virtuelle Data Lake von Coface ermöglicht es Business-Anwendern, vollständig autonom auf Daten zuzugreifen. Die hybride Lösung kombiniert klassische BI-Architektur mit Datenvirtualisierung. Dieses Tool vereinfacht und zentralisiert die Governance, Zugänglichkeit und Sicherheit der unternehmensweit geteilten Daten.
Wir haben mit einem einfachen, praxisnahen Anwendungsfall begonnen: der Erstellung eines virtuellen Data Warehouses (eines strukturierten, modellierten Data Warehouses) mit Vertragsdaten. Ziel ist es, Coface-Daten zu sammeln, zu bereinigen, zu modellieren und den Endanwendern über ein Datamart-Konzept zur Verfügung zu stellen – also über eine nach Geschäftsbereichen oder Tätigkeitsfeldern organisierte Datenanlaufstelle, die vom Data Warehouse gespeist wird. Unsere Lösung basiert auf einem Data-Mesh-Ansatz: Es geht nicht nur darum, Daten zu zentralisieren und zu strukturieren, sondern auch darum, interne Teams einzubinden und Endanwender zu befähigen
erklärt Samia Boujatioui, Group Head of Data Management.
Wenn Data Governance echten Mehrwert schafft
Was wäre, wenn Data Governance nicht länger als Innovationshemmnis gilt, sondern als Hebel zur Wertschöpfung dient? Bei Coface sind Daten ein strategischer Vermögenswert, der echten Mehrwert für unsere Kunden schafft. „Wir sind ein weltweit führender Anbieter im Management von Kundenrisiken – insbesondere durch Kreditversicherung, Wirtschaftsinformationen und Inkassolösungen. Unsere gesamte Expertise und unsere Services basieren seit mehr als 100 Jahren auf der Erhebung, Analyse und Nutzung von Daten aus dem Bereich der Warenkreditversicherung“, erklärt Samia Boujatioui.
Heute ermöglicht Data Governance die Steuerung des gesamten Datenlebenszyklus – von der Erhebung über die Organisation und Analyse bis hin zur Sicherstellung der Datenqualität und der Einhaltung geltender Vorschriften. Ziel ist es, Daten zu schützen und gleichzeitig ihre Nutzung zu vereinfachen.
Ohne eine angemessene Governance können Data Lakes schnell zu wertlosen Datensümpfen verkommen. Es gilt, die Datenqualität sicherzustellen und die Integrität der Daten zu wahren, um verlässliche und regelkonforme Informationen bereitzustellen. Gleichzeitig müssen die Fachabteilungen dabei unterstützt werden, zur richtigen Zeit und möglichst schnell auf die richtigen Daten zugreifen zu können
erklärt Samia Boujatioui.
Ist eine massive Investition in Daten zwangsläufig ein Garant für Erfolg?
Ganz und gar nicht! „Technologie wird niemals eine Wundermethode sein – erst durch Governance und die Ausrichtung an den geschäftlichen Anforderungen unserer Kunden entsteht echter Mehrwert“, betont Samia Boujatioui. Der häufigste Fehler? Zu glauben, dass das Tool allein alle datenbezogenen Herausforderungen löst. Technologie im Unternehmen entfaltet nur dann ihren Nutzen, wenn sie in ein klares Rahmenwerk eingebettet ist, das von der gesamten Organisation getragen wird.
Mit anderen Worten: Ohne konkrete Use Cases und die Einbindung der Anwender wird selbst die beste Technologie zur Belastung. „Das Wichtigste ist eine klare Strategie: Man muss wissen, wohin man will, bevor man investiert. Die Ressourcen müssen sich an den Anforderungen orientieren – nicht umgekehrt. Bevor man Daten sammelt, muss man sich Gedanken darüber machen, wie sie genutzt werden sollen“, so Samia Boujatioui. Die Herausforderung beim Einsatz von Daten im Business ist nicht nur technischer Natur – sie ist kulturell. Es geht darum, die Anwender wieder in den Mittelpunkt zu rücken, indem man ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand gibt.
Sind Data Lakes die universelle Lösung für das Datenmanagement?
Während Data Lakes in den 2010er-Jahren mit der Demokratisierung von Big Data ihren Höhepunkt erlebten, gilt heute ein hybrides Modell als ideal: das LakeHouse – eine Lösung, die Data Lake und Data Warehouse kombiniert. „Der Vorteil des LakeHouse besteht darin, dass es die enorme Speicherkapazität eines Data Lake mit den Governance-, Strukturierungs-, Modellierungs- und Usability-Funktionen eines Data Warehouse vereint.“ Diese Lösung eignet sich besonders für Organisationen wie Coface, die Datenvolumen, Agilität, Zugänglichkeit und Verlässlichkeit miteinander in Einklang bringen müssen.
Möchten Sie mehr über Samia und ihre Rolle bei Coface erfahren? Dann schauen Sie sich Episode 2 unserer Video-Reihe Data & Tech @Coface an!