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10.10.2018
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Branchen in Türkei wackeln

Coface:-Einige-Emerging-Markets-sind-angeschlagen
  • Gestiegene Ölpreise und anhaltende Kapitalabflüsse aus Emerging Markets kennzeichnen das dritte Quartal 2018
  • Viele Branchen in der Türkei und Argentinien herabgestuft
  • Risiken in Osteuropa und GUS verbessert
  • Pakistan und Nicaragua wegen politischer Risiken herabgestuft

 

In Argentinien und der Türkei verstärken sich die Währungskrisen. Beide Länder sind ohnehin geschwächt durch ihre externen Negativsalden und geprägt von der Abhängigkeit von externer Finanzierung. Vor dem Hintergrund sich schnell verschärfender Kreditkonditionen hat Coface sechs Branchen in Argentinien herabgestuft. Sie sind besonders von der schwachen Konjunktur und Wirtschaftsaktivität (Coface rechnet mit einem Negativwachstum von -2,4 Prozent in 2018) betroffen. In „hohes Risiko“ sieht Coface nun Automobil, Transport, Papier und Chemie. Sogar in „sehr hohes Risiko“ eingestuft sind jetzt Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Textil. Auch in der Türkei hat Coface eine Reihe von Branchen herabgestuft: Automobil, Papier und Holz hauptsächlich aufgrund der schwachen Inlandsnachfrage in „hohes Risiko“ sowie den Energiesektor in „sehr hohes Risiko“. Die Energiebranchen sind wegen der hohen Investments besonders anfällig für Währungsrisiken. Die Herabstufung des Metallsektors in „sehr hohes Risiko“ begründet Coface unter anderem mit den Auswirkungen weiterer US-Maßnahmen gegen die Türkei.

 

Andere wichtigen aufstrebende Länder – Südafrika, Brasilien, Indien und Indonesien – sind besonders anfällig für Risiken, die mit Kapitalabflüssen aus dem Land einhergehen. Dabei kommen dieselben Faktoren wie in der Türkei und Argentinien zum Tragen: entwickelte Kapitalmärkte, Leistungsbilanzdefizite und schwierige politische Verhältnisse. Allerdings ist das Ansteckungsrisiko geringer, weil die Dollarisierung weniger ausgeprägt ist und die Währungsreserven in diesen Ländern recht hoch sind.

 

Einige der kleineren Emerging Markets müssen ebenfalls beobachtet werden. In diesem Quartal hat Coface die Länderbewertungen von Pakistan und Nicaragua nach unten korrigiert. Beide sind jetzt in der Kategorie D. Pakistan steht vor der Zahlungsunfähigkeit und erlebt eine harte Abwertung der Rupie. Nicaragua kommt nicht zur Ruhe und steckt weiter in einer politischen Krise.

 

Im Gegensatz dazu verbessern sich die Unternehmensrisiken in Osteuropa und den GUS-Staaten. Die Bewertung für Kroatien wurde um eine Note auf A4 angehoben. Das Land unterliegt nicht mehr den EU-Maßnahmen zur Defizitbegrenzung und profitiert von einer lebhaften Konsumnachfrage. Die Slowakei (jetzt in A2) verbucht weniger Unternehmensinsolvenzen (-27 Prozent in 2017) und verstärkte Investitionen in die Automobilindustrie. Armenien wurde in die Kategorie C heraufgestuft. Das Land spürt die wirtschaftliche Erholung in Russland, wohin 25 Prozent des armenischen Exports gehen.

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DieCoface-Länderbewertungen (160 Länder) erfolgen auf einer achtstufigen Skala von A1 bis A4, B, C, D und E.

Die Coface-Branchenbewertungen (13 Sektoren in 6 geografischen Regionen und 24 Ländern, die fast 85 Prozent des globalen BIP ausmachen) folgen einer vierstufigen Skala: niedriges Risiko, mittleres Risiko, hohes Risiko und sehr hohes Risiko.

 

Zum Download auf dieser Seite (“Siehe auch“). Länder- und Branchenbarometer, Infografik Branchen, Risiko-Weltkarte. 

 

Alle Länder- und Branchenbewertungen von Coface. 

Presseveröffentlichung herunterladen : Branchen in Türkei wackeln (294,70 kB)

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Erich HIERONIMUS

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