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26.11.2014
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Wieder mehr Insolvenzen in Polen?

  Wieder mehr Insolvenzen in Polen?

Die Insolvenzsituation in Polen hat sich im ersten Halbjahr 2014 verbessert. Insgesamt haben 402 Unternehmen Insolvenz angemeldet, 11,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Aussichten sind allerdings trübe. Externe Turbulenzen und ein abgeschwächter inländischer Konsum dürften nach Ansicht von Coface das Insolvenzrisiko für polnische Unternehmen wieder erhöhen. Der internationale Kreditversichererrechnet mit einer Zunahme um acht Prozent. Noch schlimmer könnte es kommen, wenn der Konflikt zwischen der EU und Russland sich verschärfen und das Wachstum in der Eurozone noch weiter nachgeben sollte.

Das ausgehende letzte Jahr und das erste Quartal 2014 brachten – stimuliert durch den Arbeitsmarkt – nicht nur eine steigende Nachfrage nach Produkten des täglichen Gebrauchs. Auch die Aussichten für die wichtigsten Ausfuhrmärkte schienen positiv, wo sich die Eurozone allmählich erholte. Doch schon im zweiten Quartal schwächte sich der Aufwärtstrend im Euroraum wieder ab. Zudem leidet Russland, ebenfalls ein bedeutender Absatzmarkt für die Polen, unter einer schwachen Wirtschaftsentwicklung. Die Schwierigkeiten werden noch verstärkt durch die politischen Risiken aus dem Russland-Ukraine-Konflikt und das Embargo der russischen Regierung auf landwirtschaftliche Produkte aus der EU.

 

Die Branchen sind unterschiedlich von Insolvenzen betroffen. So ist die Zahl im Bausektor, über lange Zeit die Problembranche schlechthin, im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zur ersten Hälfte 2013 um 21 Prozent gesunken. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in der Branche weniger Unternehmen aktiv sind als in den Jahren zuvor – auch wegen der vielen Insolvenzen in der Vergangenheit. Die Insolvenzen im Einzelhandel nahmen dagegen um 27 Prozent zu. Die anhaltende Konsolidierung in der Branche ist geprägt vom enorm harten Wettbewerb und Druck auf die Gewinne. Trotz der Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt halten sich die Verbraucher bei ihren Kaufentscheidungen merklich zurück. In der Transportbranche blieben die Insolvenzen auf dem gleichen Level wie im Vorjahreszeitraum. Dies könnte sich aber bald ändern. Aus zwei Hauptgründen: Zum einen könnten die aktuellen Störungen des Außenhandels in den nächsten Quartalen zu mehr Insolvenzen führen. Zum anderen zwingt der Wettbewerb die Unternehmen dazu, geringe Margen zu akzeptieren, obwohl sie hohe operative Fixkosten zu tragen haben.

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Erich HIERONIMUS

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