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15.07.2020
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Mehr Insolvenzen in USA

Coface:-Insolvenzen-in-USA-in-zwei-Geschwindigkeiten

Da die COVID-19-Epidemie die Vereinigten Staaten sehr hart trifft, prognostiziert Coface in ihrem Basisszenario, dass das BIP des Landes im Jahr 2020 um 5,6 Prozent schrumpfen wird, bevor es im Jahr 2021 wieder um 3,3 Prozent ansteigt. Allerdings ist diese Prognose durch das Wiederaufleben des Corona-Ausbruchs in mehreren Bundesstaaten unsicher.

 

An der Konkursfront sollte auf den starken Rückgang des BIP ein massiver Anstieg der Unternehmensinsolvenzen folgen. Gleichwohl ist die Zahl der Anmeldungen seit Beginn der Krise im Februar zurückgegangen, was auf einen deutlichen Rückgang der Konkursanmeldungen nach Kapitel 7 des US-Konkursrechts (Liquidation) zurückzuführen ist. Gleichzeitig ist die Zahl der Unternehmen, die den Schutz nach Kapitel 11 (Reorganisation) beantragen, stark angestiegen (plus 48 Prozent im Mai gegenüber dem Vorjahr). Das deutet darauf hin, dass sich bereits Konkurse im Zusammenhang mit COVID-19 anbahnen. Coface prognostiziert, dass die Zahl der Insolvenzen in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 wieder ansteigen wird, mit einem erwarteten Anstieg von 43 Prozent zwischen Ende 2019 und Ende 2021.

 

Chapter-7-Liquidation: Dieses gerichtlich überwachte Verfahren, das fast 64 Prozent der Unternehmenskonkurse im Jahr 2019 ausmachte, umfasst den Verkauf von Vermögenswerten und die Auszahlung des Verkaufserlöses an die Gläubiger durch einen gerichtlichen Vertreter gemäß den durch das Konkursgesetz festgelegten Prioritäten.

Chapter-11-Reorganisation: Dieses Verfahren, das mehr als 25 Prozent der Verfahren im Jahr 2019 ausmachte, ermöglicht es einem Unternehmen, seine Tätigkeit fortzusetzen und gleichzeitig eine Reorganisation durchzuführen.

 

Sinkende Insolvenzzahlen in den letzten Monaten: eine Scheinsituation

Im Jahr 2019 kam es zum ersten Mal seit 2009 zu einem jährlichen Anstieg der Pleiten. Die Zahl der eingeleiteten Verfahren nahm im Vergleich zu 2018 um 2,5 Prozent zu. Nach dem ersten Quartal 2020 veröffentlichte Daten zeigen, dass die Unternehmenskonkurse nach einem Sprung von 21 Prozent im Januar ab Februar zurückgingen. Wie in Europa könnten Maßnahmen zur Unterstützung der Unternehmensliquidität, eine abwartende Haltung von Schuldnerunternehmen und die Schließung von Konkursgerichten diesen Trend erklären. Angesichts des Ausmaßes des Schocks und da die Unterstützungsmaßnahmen allmählich auslaufen dürften, ist jedoch zu erwarten, dass sich die Unternehmenszusammenbrüche in den Vereinigten Staaten beschleunigen werden. Aggregierte Unternehmensbilanzen zeigen, dass die Luft- und Raumfahrt, der Einzelhandel, die Automobilindustrie und der Energiesektor am anfälligsten sind.

 

"Zombifizierung" und Schulden bedrohen Unternehmen

Auch „Zombie"-Firmen, die trotz prekärer Solvenz und Rentabilität weiter operieren und 2019 mehr als 6 Prozent der Unternehmen ausmachten, könnten in den kommenden Monaten in die Insolvenz getrieben werden. Noch wichtiger ist, dass mit der zunehmenden Zahl von Unternehmen, die gezwungen sind, Schulden zu machen, um mit Einnahmeverlusten fertig zu werden, die Gefahr einer Vervielfachung der notleidenden Unternehmen zum Konkursrisiko hinzukommt.

 

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Erdrutsch bei Länderbewertungen von Coface: Auf dieser Seite zum Download ("Siehe auch")

Coface-Volkswirtin Christiane von Berg erklärt die Herabstufung Deutschlands: Zum Coface-Update!

 

Coface LIVE: Corona und die Risikoweltkarte

Welche Länder hat Coface herabgestuft? In einem Online-Seminar hat Coface-Volkswirtin Christiane von Berg die aktuellen Entwicklungen in den Länder- und Branchenbewertungen von Coface skizziert. Sie ging unter anderem auf diese Fragen ein: Warum hat Deutschland die A2-Bewertung verloren? Wie steht es um unsere Hauptexportländer? Was bedeutet die Pandemie für die wichtigsten Branchen in Deutschland und Europa?

Zur Aufzeichnung: https://youtu.be/TXa6O9Wx4-g

Die Präsentation zum WebCast. 

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