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22.02.2021
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Coface Barometer: Eine ungleichmäßige Erholung

Coface Barometer: Eine ungleichmäßige Erholung

Die Weltwirtschaft wird sich 2021 erholen – der Aufschwung wird je nach Land, Branche und Einkommensniveau jedoch ungleichmäßig verlaufen. Darauf weist der Kreditversicherer Coface in seinem neuesten vierteljährlichen Risiko-Barometer hin. Diese Ungleichheiten in Kombination mit der langsam zunehmenden öffentlichen Unzufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Regierungen in vielen Ländern begünstigen das Auftreten von Protesten und Gewalt in diesem Jahr.

 

Ländern und Branchen erholen sich unterschiedlich schnell

Während die wirtschaftliche Dynamik Chinas und anderer asiatischer Volkswirtschaften (z. B. Taiwan, dessen Länderbewertung heraufgestuft wird) das globale Wachstum 2021 ankurbelt, werden andere große Volkswirtschaften in diesem Jahr nicht zum BIP-Niveau vor der Krise zurückkehren. Unter ihnen werden die Länder, die stark vom Dienstleistungssektor abhängig sind, länger brauchen, um sich zu erholen. Hierzu gehört Großbritannien, aber auch Spanien mit der großen Abhängigkeit vom Tourismus. Dies gilt ebenfalls für alle Länder, die bei der Impfkampagne hinterherhinken.

Auch bei den Einschätzungen zu Branchenrisiken gibt es Unterschiede in der Erholungsdynamik. Von den global gesehen 23 Heraufstufungen von Branchenrisiken entfällt fast die Hälfte auf den Automobilsektor. Dessen Wachstum überraschte in der zweiten Jahreshälfte 2020 positiv, ebenso wie das Baugewerbe (insbesondere in Nordamerika) und die Chemiebranche (in West-Europa und der Türkei). Im Gegensatz dazu werden viele Dienstleistungsaktivitäten langfristig durch die Pandemie geschwächt bleiben: Der Transportsektor ist mit insgesamt neun Herabstufungen global am stärksten betroffen.

Einkommensschere geht weiter auseinander

Aber auch innerhalb einer Volkswirtschaft gibt es deutliche Unterschiede, wer in der Pandemie wirtschaftlich besser besteht und wer nicht. So haben geringqualifizierte Arbeitnehmer, junge Menschen und Frauen im Verlauf der Krise häufiger Arbeitsplatzverluste erlitten als der Rest der Bevölkerung. Ein Grund: Frauen sind im stark von der Krise betroffenen Dienstleistungssektor beispielsweise überrepräsentiert. Daraus resultiert ein anhaltender Anstieg der Einkommensungleichheit, wie er bereits bei vorangegangenen Epidemien zu beobachten war – und damit einhergehend mehr soziale Unruhen. Wobei diese im Durchschnitt erst ein Jahr nach der eigentlichen Pandemie auftreten.

Weltwirtschaft wächst um 4,3%, Welthandel legt um 6,7% zu

Ein Jahr nach Beginn der Covid-19-Pandemie und der größten globalen Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs schätzt Coface, dass das Weltwirtschaftswachstum im Jahr 2021 durchschnittlich +4,3 % erreichen sollte, während der Welthandel wohl im Volumen um +6,7 % zum Vorjahr zulegt (nach -5,2 % im Jahr 2020). Die Prognosen gehen davon aus, dass die großen Volkswirtschaften es schaffen, bis zum Sommer mindestens 60% ihrer Bevölkerung zu impfen und damit eine Herdenimmunität zu erreichen

 

COFACE_ BAROMETER-Q4-2020-RISK-MAP

 

Das aktuelle Coface Barometer zum Download auf dieser Seite unter „Siehe auch“.

Das Coface Country & Sector Risks Handbook 2021 mit Analysen und Bewertungen für 162 Länder und 13 Branchen können Sie hier downloaden!

Presseveröffentlichung herunterladen : Coface Barometer: Eine ungleichmäßige Erholung (445,82 kB)

Kontakt


Sebastian KNIERIM

Pressesprecher
 
Isaac-Fulda-Allee 1
55124 Mainz
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Tel.: +49 6131 323 335
E-Mail: sebastian.knierim@coface.com

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