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06.02.2014
Länder- und Branchenbewertungen

Prognose für China 2014

China-Studie
China 2014: Stabiles Wachstum trotz Finanzierungsrisiken und Überkapazitäten. Die branchenbezogenen Risiken halten nach Meinung der Coface-Experten jedoch an.

 

2014 wird die Entwicklung in China in makro- und mikroökonomischer Hinsicht unterschiedlich verlaufen - erwarten die Experten des internationale Kreditversicherers Coface. Die Umsetzung von Reformen könne durchaus negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, heißt es in einem neuen „Panorama“. So müssten Finanzierungs- und Kreditrisiken aufgrund steigender Kapitalkosten im Auge behalten werden. 

Die chinesische Wirtschaft wird in diesem Jahr mit 7,2 Prozent weiter stabil, aber etwas langsamer wachsen. Zum Teil wirkt sich die höhere Inflation aus. Dass die Regierung das Wachstumsziel niedriger angesetzt hat, zeigt, dass sie Reformen beschleunigen will. Ausfuhren und Investitionen werden sich im Kontext der globalen konjunkturellen Erholung positiv entwickeln. Die Regierung will private Investitionen in die Infrastruktur stimulieren und hat bekräftigt, die Geldpolitik stabil zu halten. Somit kann davon ausgegangen werden, dass der private Sektor Projekte finanziert. 

Die steigenden Kapitalkosten werden zum zentralen Thema für 2014. Mit der Freigabe der Zinssätze wird sich die Kreditpolitik der Banken stärker am Markt ausrichten. Die Verknappung im Interbankenmarkt kann zu steigenden Kreditzinsen führen. Auch Liquidität könnte knapper werden, da viele Unternehmensanleihen und Schulden der lokalen Gebietskörperschaften 2014 fällig werden. Die durchschnittlichen Kreditzinsen steigen seit 2013 wieder leicht, der Trend sollte 2014 anhalten. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die traditionell noch nicht häufig Bankkredite erhalten haben, können darunter leiden. 

In der Stahl- und Kohleindustrie will China die Überkapazitäten begrenzen. Besonders kleinere und wenig produktive Unternehmen stehen dadurch vor steigenden Preisen und weiteren politisch motivierten Veränderungen. Die Auslastung in der Stahlindustrie blieb 2013 gering. Gleichzeitig verharrte die Verschuldungsquote der großen und mittleren Stahlwerke auf hohem Niveau. Sie arbeiten mit größerem Fremdkapitalanteil. Bei gleichbleibenden Gewinnmargen und Problemen, Cashflow zu generieren, sieht Coface bei diesen Unternehmen ein höheres Risiko für Forderungsausfälle und Insolvenzen. Das mit der Nachfrage verbundene Risiko im Kohlesektor sinkt, vor allem seit der Drosselung der Produktion und der Einführung neuer Umweltstandards in mehreren Branchen. Mit den großen Lagerbeständen, sowohl lokal als auch international, und vergleichsweise schwacher Nachfrage aus der Stahl- und Zementindustrie wird der Wachstumsimpuls vom Spätjahr 2013 nicht anhalten. Die Preise für Kohle dürften 2014 und darüber hinaus relativ niedrig bleiben. 

In Bezug auf Ausfallrisiken steht der Einzelhandel weiter gut da. Der Ausblick wird aber durch mehrere Faktoren getrübt: langsamer steigende Einkommen und Investitionen, Einfuhrzölle und die Mehrwertsteuer sowie die Aufwertung des Renminbi, welche den Konsum im Ausland begünstigt. Für Elektronik und IT blieb die Inlandsnachfrage recht stabil, im Export gab es aber konjunkturbedingte Einbußen, vor allem in Europa und den USA. Die Nachfrage dürfte wegen der Erholung in diesem Märkten aber wieder anziehen.

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Erich HIERONIMUS

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