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23.09.2015
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Starke Turbulenzen in Schwellenländern

Länderrisiken: starke Turbulenzen in Schwellenländern

Während sich die Situation in den Industrieländern verbessert, beobachten die Coface-Experten in etlichen Schwellenländern einen Anstieg der Risiken. Daher wurden Brasilien, Chile, Ecuador, Armenien, Tunesien, Malaysia und Trinidad und Tobago in der Bewertung herabgestuft oder unter Beobachtung auf eine Abwertung gesetzt. Einzig Ungarn wurde unter Beobachtung zur Aufwertung gesetzt.
 
Den Schwellenländern (Wachstumsprognose: 3,5 Prozent für 2015, 4,2 Prozent für 2016) machen dagegen die schwachen Rohmaterialpreise und die gefallenen Wechselkurse gegenüber dem Dollar zu schaffen. In einigen der größeren Schwellenländern (China, Türkei, Südafrika) schwächte die Konjunktur ab oder glitt sogar in die Rezession (Russland und jetzt auch Brasilien). Der kürzliche Zusammenbruch des chinesischen Aktienmarktes und seine Folgen für die Rohstoffpreise haben diese Schwäche weiter verstärkt. Nach Ansicht der Coface-Experten müssen die Länderrisiken in den Schwellenländern in diesem Jahr deshalb weiterhin genau überwacht werden.

Mit der sich verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Lage in großen Schwellenländern beobachtet Coface auch eine Erhöhung des Risikos in einigen kleineren Schwellenländern. Davon betroffen sind vor allem Malaysia (A2), das besonders unter Konjunkturabschwächung Chinas und den gesunkenen Rohstoffpreisen leidet. Auch Armenien (C), wirtschaftlich und finanziell stark abhängig von Russland, hat Probleme und wurde daher wie Malaysia auf “negative watch” zur Beobachtung auf eine Abwertung, gesetzt. Tunesien (B) verliert die Einstufung “positive watch” zur Beobachtung auf einen Aufwertung, weil die Gefahr einer Rezession nach dem wirtschaftlichen Schlag durch Terrorangriffe, vor allem in der Tourismusbranche, droht.

Brasilien wurde aufgrund der Rezession und zunehmender politischer Instabilität auf B herabgestuft. Ausgaben privater Haushalte als wichtigster Wachstumsmotor und Investitionen gingen zurück, hauptsächlich aufgrund der Nachwirkungen der Petrobras-Affäre. Chile, auf A3 herabgestuft, leidet unter dem fallenden Kupferpreis und dem Konjunkturrückgang Chinas als Hauptabnehmer des chilenischen Kupfers. Ecuador, herabgestuft auf C, ist das vom Ölpreisverfall am zweitstärksten betroffene Land (40 Prozent der Staatseinnahmen, über 50 Prozent des Exports), was Auswirkungen auf die Staatsausgaben und Investitionen hat.

 

Den praktischen Überblick über die weltweite Risikosituation bietet die neue weltweite Landkarte der Länderrisiken.

 

 

 

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