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30.12.2019
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Auto: Branchenmotor stottert

Coface:-Automobilindustrie-muss-Hindernisse-überwinden

Die globale Automobilindustrie, die von immer strengeren Vorschriften, insbesondere für Umweltziele, betroffen ist, befindet sich in einem Abschwung und ist gezwungen, sich neu zu erfinden.

 

In einem trüben weltwirtschaftlichen Umfeld steht der Automobilsektor vor einigen sehr spezifischen Herausforderungen, darunter immer strengere Umweltauflagen. Infolgedessen gehen die Autoverkäufe zurück, wie es seit der großen Rezession 2008 nicht mehr zu verzeichnen war. Es herrscht Unsicherheit in der Branche.

 

Rentabilität sinkt

Um neuen technologischen Anforderungen und den Wünschen der Verbraucher gerecht zu werden, investieren die Automobilhersteller massiv in die Neukonzeption ihrer Fahrzeuge und erhöhen damit ihre Produktionskosten. Darüber hinaus bringen etliche neue Akteure - wie Google Waymo, Tesla, Arcfox oder Aiways – zusätzlich Unsicherheit in einen Markt, der an eine gewisse Stabilität gewöhnt war oder sogar eine Tendenz zur Konzentration durch Fusionen, Übernahmen und Co-Investitionen hatte.

 

Ein globales Phänomen

Im September 2018 war die EU maßgeblich an der Umsetzung strenger Zertifizierungsvorschriften für neue Fahrzeugmodelle, dem Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure (WLTP), beteiligt. Diese strengeren Vorschriften haben insbesondere zu Engpässen bei den Automobilherstellern geführt, da die verzögerten Genehmigungen zu einem Mangel an Modellen im Handel führten. Kunden verschoben ihre Käufe, was sich direkt auf die Zahl der Neuzulassungen auswirkte (-23,5% im September 2018). Neben diesen technischen und administrativen Barrieren gibt es seit Anfang 2018 eine negative Entwicklung der Konsumentenstimmung in der Eurozone. Dies bremst die Kauflaune für neue Fahrzeuge, zumal die Anreize für die Umstellung auf grünere Energien austrocknen.

Der US-Markt ist ebenfalls von einer geringeren Nachfrage betroffen (-1,1% Ende Oktober 2019, über 10 Monate, insbesondere für Limousinen und andere Pkw, wenngleich überraschend stabil bei SUVs, Pick-Ups und anderen leichten Nutzfahrzeugen). Dieser Trend wirkt sich weiterhin auf die Aktivitäten der Automobilhersteller aus, mehrere Fabriken im Land wurden geschlossen.

Schließlich zeigt der chinesische Markt eine rückläufige Nachfrage (-4% im Oktober 2019), was zum Teil auf eine gewisse abwartende Haltung der Verbraucher zurückzuführen ist, die auf die von der Regierung angekündigten Steueranreize warten. Hinzu kommen die Auswirkungen des Handelskrieges zwischen China und den Vereinigten Staaten. Darüber hinaus schreiben große Städte wie Peking und Shanghai jedes Jahr strenge Zulassungsbeschränkungen für Neuwagen vor. Chinesische Haushalte wenden sich daher massiv dem Verkauf von Gebrauchtwagen zu.

 

Schwierigkeiten betreffen das gesamte System

Wachstum und Umsatz der Automobilzulieferer sind von der Abschwächung stark betroffen. Die Rationalisierung der Produktionskosten und die technologischen Entwicklungen im Zusammenhang mit den Umweltauflagen, die den Automobilherstellern auferlegt werden, wirken sich auf die gesamte Wertschöpfungskette aus. Dies gilt insbesondere für die Investitionen in Forschung und Entwicklung. Dies kann zu Fusionen und Übernahmen führen, um die Kosten zu optimieren, die notwendig sind, um entscheidende Technologien auf den Markt zu bringen - was wiederum zu einer Neustrukturierung der Automobilindustrie führt.

 

 

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Coface-Focus zum Download auf dieser Seite ("Siehe auch").

 

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„Coface Handbook Country Risk 2019“ zum Download finden Sie hier: http://static.coface.com/handbook/coface-country-sector-risks-2019.pdf

 

Die Informationen werden ständig aktualisiert und für jedes Land und jede Branchen auf der Coface-Webseite veröffentlicht: Alle Länder- und Branchenbewertungen von Coface. 

Presseveröffentlichung herunterladen : Auto: Branchenmotor stottert (235,12 kB)

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Erich HIERONIMUS

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