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08.04.2019
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Öl: Mexiko vs. Brasilien

Coface:-Brasilien-und-Mexiko-verfolgen-unterschiedliche-Energiepolitik
  • 2019 wird von hoher Volatilität auf dem globalen Ölmarkt geprägt sein
  • Rohölpreis der Sorte Brent wird nach Coface-Schätzungen 2019 durchschnittlich 65 US-Dollar betragen
  • In Mexiko könnte der finanzielle Stress, dem Pemex bereits ausgesetzt ist, nicht eingedämmt werden
  • Ölpolitik Brasiliens könnte mittelfristig positive Auswirkungen haben

 

2018 war von Volatilität auf dem globalen Ölmarkt geprägt. Das Angebot wurde insbesondere durch die US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela beeinträchtigt. Die Nachfrage litt unter den Sorgen um die Auswirkungen eines Handelskrieges und den Auswirkungen der vergangenen Konjunkturspitze. Für 2019 schätzt Coface den Rohölpreis der Sorte Brent auf durchschnittlich 65 US-Dollar, da die Unsicherheiten aus 2018 in diesem Jahr nicht aufgelöst werden dürften.

 

Sowohl Brasilien als auch Mexiko, die größten lateinamerikanischen Volkswirtschaften, haben 2018 neue Präsidenten gewählt, und die Energiepolitik war ein wichtiger Bestandteil des Wahlkampfes. Mittelfristig scheinen die beiden Länder angesichts der volatilen Aussichten für den globalen Ölmarkt entgegengesetzte Richtungen einzuschlagen.

 

In Mexiko nimmt der linke Präsident Andrés Manuel López Obrador - ein leidenschaftlicher Kritiker der Energiereform 2013, die den Energiemarkt für private Investitionen öffnete - eine defensivere Haltung gegenüber dem Privatsektor ein, soweit die Ölindustrie betroffen ist. Neue Ölausschreibungen werden für drei Jahre ausgesetzt, eine teure Raffinerie wird gebaut, um die Abhängigkeit von importiertem US-Kraftstoff zu verringern, und die Vorherrschaft des staatlichen Ölkonzerns Pemex wird trotz dessen alarmierenden Verschuldungsgrades und der jüngsten Herabstufung seines Kreditratings verstärkt.

 

Im Rahmen eines sechsjährigen Businessplans ist es das Ziel von Pemex, die Produktion bis Ende 2024 auf 2,48 Millionen Barrel pro Tag (bpd) zu steigern. Das erscheint angesichts des enormen Investitionsbedarfs, der erforderlich ist, um den rückläufigen Trend in der Ölförderung umzukehren, jedoch unrealistisch. Auch auf dem Markt wächst die Befürchtung, dass die aktuelle Energiepolitik die Finanzstabilität des Unternehmens und damit den gesamten Staatshaushalt des Landes gefährden könnte.

 

In Brasilien könnten die Pläne der neuen rechten Regierung für die Ölindustrie zu einer Verbesserung der Aussichten führen. Die Ölförderung dürfte in den kommenden Jahren steigen. In ihrem Bericht vom März stellte die OPEC fest, dass Brasilien 2019 mit 360.000 bpd hinter den USA den zweitgrößten Anstieg der jährlichen Ölproduktion innerhalb des Nicht-OPEC-Lagers verzeichnen würde. Der Resilienzplan soll dem staatlichen Ölkonzern Petrobras helfen, die Verschuldung weiter zu verringern, die Wertschöpfung der Investitionen des Unternehmens zu verbessern und gleichzeitig Chancen für private Investoren zu schaffen.

 

Die Studie über Energie in Lateinamerika zum Download auf dieser Seite (“Siehe auch“).

 

Die Coface-Risikoweltkarte zum Download („Siehe auch“).

 

Das „Coface Handbook Country Risk 2019“ zum Download finden Sie hier: http://static.coface.com/handbook/coface-country-sector-risks-2019.pdf

 

Die Informationen werden ständig aktualisiert und für jedes Land und jede Branchen auf der Coface-Webseite veröffentlicht: Alle Länder- und Branchenbewertungen von Coface. 

Presseveröffentlichung herunterladen : Öl: Mexiko vs. Brasilien (177,84 kB)

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Erich HIERONIMUS

Pressesprecher
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