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30.11.2017
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Zahlungsprobleme wegen Brexit?

Coface-Zahlungsstudie:-Nur-jedes-fünfte-Unternehmen-wird-pünktlich-bezahlt

Coface-Studie: Deutsche Unternehmen noch gelassen - Optimistisch für deutschen Markt und EU.

 

In seiner 2017er Zahlungsstudie konnte der Kreditversicherer Coface erstmals die Unternehmen zu den von ihnen erwarteten Auswirkungen des Brexit auf ihre Außenstände befragen. Die Antworten fallen ziemlich einmütig aus: Fast 87 Prozent erwarten keinerlei Auswirkungen, während gerade einmal 3,3 Prozent einen Brexit-bedingten Anstieg der Außenstände befürchten. „Allerdings kann man aus den Daten auch die mit dem Brexit verbundenen Unsicherheiten ablesen“, meint Dr. Mario Jung, Economist bei Coface in Deutschland.

 

Denn rund 8 Prozent können keine Aussage zu den möglichen Auswirkungen abgeben. Und exportorientierte Unternehmen sehen den Brexit etwas kritischer. „Zwar erwarten auch mehr als 84 Prozent dieser Unternehmen keinerlei Auswirkungen auf die Außenstände. Aber immerhin gehen fast 8 Prozent von steigenden Außenständen aus“, sagt Dr. Mario Jung. 

Deutsche Exporte nach Großbritannien sind stark konzentriert in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, in der Pharma- und Chemieindustrie. Könnten besonders diese Branchen von einer schlechteren Zahlungsmoral britischer Kunden betroffen sein? Tatsächlich: Unternehmen in der Automobilwirtschaft zeigen sich mit einem Anteil von 14,3 Prozent am stärksten besorgt über einen Anstieg ihrer Außenstände. Zudem sind die Produzenten von Investitionsgütern aus den Bereichen Maschinenbau (8,5%) und Mechanik-/Präzisionsindustrie (5,9%) ebenfalls besorgter als der branchenweite Durchschnitt.

 

Optimismus bleibt

Beim Blick auf die allgemeine Geschäftsentwicklung bleiben die deutschen Unternehmen zuversichtlich. Nachdem sie schon für das zurückliegende Jahr eine deutliche Verbesserung ihres Geschäftsumfeldes berichtet haben (47,2 Prozent sahen eine Verbesserung vs. 12,7 Prozent eine Verschlechterung), erwarten die Unternehmen in diesem Jahr eine weitere Aufwärtsbewegung für ihre Geschäfte. Allerdings schwächt sich diese Erwartung tendenziell ab: 31,5 Prozent sehen ein steigendes Geschäftsvolumen, 9,1 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Die Mehrheit (57,7 Prozent) erwartet eine stabile Geschäftslage.

„Unternehmen, die stärker vom deutschen Markt abhängig sind, schätzen ihre geschäftliche Zukunft deutlich positiver ein“, erklärt Dr. Mario Jung. Mit 24 Saldenpunkten überwiegen die Optimisten (32,3 Prozent) gegenüber den Pessimisten (8,3 Prozent). Aber auch unter den exportorientierten Unternehmen ist die Zuversicht mit dem ruhigeren außenwirtschaftlichen Umfeld spürbar. Der Anteil der Optimisten ist auf 29,8 Prozent gestiegen, während der Anteil der Pessimisten auf 9,5 Prozent gesunken ist. „Daher gibt die aktuelle Coface-Umfrage das klare Signal, dass sich die Lage der Exporteure gegenüber dem Vorjahr deutlich aufgehellt hat.“

81 Prozent der Unternehmen sehen in Deutschland die besten Aussichten, gefolgt vom EU-Ausland mit einem ebenfalls ziemlich hohen Anteil von 50 Prozent. Mit deutlichem Abstand dahinter folgen die USA (9,1 Prozent) sowie China (8,4 Prozent). Dies deckt sich auch mit makroökonomischen Kennzahlen, die von einer fortschreitenden Erholung gerade in den ehemaligen Krisenländern der Eurozone berichten. Der größte Verlierer sind die USA, die in dieser Antwortkategorie vier Prozentpunkte verloren haben. Alle anderen Wirtschaftsräume bzw. Länder haben keine großen Verschiebungen gegenüber dem Vorjahr aufzuweisen.

Bei den stärker am Export ausgerichteten Unternehmen sehen 75,3 Prozent die besten Geschäftsaussichten im EU-Ausland: Dieser Anteil ist gegenüber dem Vorjahr um immerhin 15 Prozentpunkte nach oben geschossen. Deutschland belegt hier den zweiten Platz mit rund 38 Prozent, gefolgt von den USA mit 31,2 Prozent sowie China mit 26 Prozent. Aufgrund der Sorgen um eine weitere Wachstumsabkühlung in China ist der Anteil positiver Aussichten für Geschäfte im Reich der Mitte um fünf Prozentpunkte gesunken.

 

Lesen Sie mehr zur Coface-Studie: Zahlungserfahrungen 2017!

 

Zum Herunterladen auf dieser Seite:

Die Presse-Information zum Brexit-Effekt

Die Studie in Kurzform: Coface-Broschüre Kompakt

Die Zahlen zur Studie

Das komplette Coface-Panorama (Englisch)

Die Presse-Information zur Studie

Presseveröffentlichung herunterladen : Zahlungsprobleme wegen Brexit? (243,89 kB)

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Erich HIERONIMUS

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