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26.04.2016
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Iran: Verfrühte Euphorie?

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Coface warnt vor verfrühter Euphorie hinsichtlich der wirtschaftlichen Öffnung des Irans. Noch seien zu viele Punkte auch im Zusammenhang mit den Sanktionen ungeklärt, als dass von einem kurzfristigem Boom ausgegangen werden könnte, meint der Kreditversicherer. Derzeit sieht Coface noch keine Möglichkeit, Geschäfte in den oder im Iran mit Kreditversicherungsschutz zu begleiten.

 

„Dem stehen einerseits noch ungeklärte Sanktionsfragen im Weg. Andererseits fehlt es noch an verlässlichen Informationsquellen, die eine adäquate Risikoeinschätzung im B2B erlauben“, sagte Téva Perreau, General Manager Nordeuropa bei Coface, beim Kongress Länderrisiken von Coface in Mainz. Mittelfristig böte das Land gute Chancen für die deutsche Wirtschaft. Ein möglicher Aufschwung sei allerdings auch mit Risiken verbunden.
Nachdem die EU Lockerungen der Sanktionen gegen den Iran bekanntgegeben hatte, die wegen der Atomreaktorpläne des Landes ausgesprochen worden waren, schnellte der Iran bei den Interessengruppen der Wirtschaft auf die Pole-Position. „Dabei sind die Sanktionen noch nicht komplett aufgehoben“, erklärt Téva Perreau. „Die Situation ist höchst komplex.“ Auch die USA halten noch an verschiedenen Handelsbeschränkungen fest. Das macht es unter anderem für Finanzdienstleister wie Banken oder Versicherer, die amerikanische Mütter oder Anteilseigner haben oder mit amerikanischen Partnern arbeiten, schwierig, ad hoc in Irangeschäfte einzusteigen.

 

„Daneben brauchen wir als privater Kreditversicherer eine verlässliche Informationsbasis, um Risiken in einem Land bewerten zu können“, erklärt Téva Perreau. „Das ist noch nicht hinreichend entwickelt.“ Auch fehle es noch an der Möglichkeit, Inkasso zu betreiben, eine weitere Voraussetzung für effektives Risikomanagement.“ Coface werde die Entwicklung sorgfältig beobachten und sich selbst auf mögliche Marktchancen vorbereiten, um schnell reagieren zu können, wenn sich die Möglichkeiten verändern.
„Selbstverständlich wollen wir Kunden auch auf diesen Markt begleiten“, sagt Téva Perreau. Er rät aber zugleich zu Sorgfalt bei Vorbereitung und Markteintritt: „Dafür sind rechtliche Anforderungen zu beachten und stabile Strukturen zu schaffen.“ Coface stuft den Iran derzeit in der Länderbewertung in der schlechtesten Stufe D ein. Das Geschäftsumfeld wird mit C, in der zweitniedrigsten Kategorie, bewertet.

 

Zu den wirtschaftlichen Aussichten des Landes gibt es ein aktuelles Panorama von Coface.

 

Mehr dazu in der längeren Presse-Information sowie im ausführlichen Panorama.

 

 

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Presseveröffentlichung herunterladen : Iran: Verfrühte Euphorie? (281,39 kB)

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