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09.07.2015
Länder- und Branchenbewertungen, Pressemeldung

Türkei vor Herausforderungen

Türkei vor Herausforderungen

Nach zehn Jahren erfolgreicher Reformen und hoher Wachstumsraten hat die türkische Wirtschaft Probleme, das Wachstumstempo zu halten. Coface erwartet für die Türkei in diesem Jahr ein BIP-Wachstum von 3,5 Prozent. Das ist zwar weiter eine gute Rate. Sie ist aber schwächer als die vergleichbar aufgestellter Länder. Das potentielle Wachstum liegt bei fünf Prozent.

  • Größte Herausforderungen aus Sicht des internationalen Kreditversicherers: Die Türkische Lira steht unter Druck, geopolitische Risiken in wichtigen Exportmärkten bestehen fort und Europa erholt sich nur langsam.
  • Der türkischen Textil- und Bekleidungsindustrie machen die jüngsten Entwicklungen auf den Weltmärkten und die Konflikte in der Region am meisten zu schaffen.
  • Trotz strenger Regulierung und geringerer Gewinnmargen kann sich der Pharmaziesektor indes behaupten.

Im Durchschnitt erreichte die türkische Wirtschaft in den letzten zehn Jahren eine Wachstumsrate von 4,9 Prozent. Primär zu verdanken war dies der Inlandsnachfrage. Besonders nach der globalen Finanzkrise profitierte das Land von der billigen und reichlich verfügbaren Liquidität. So ließen sich Konsum und Investitionen gleichermaßen finanzieren. Doch die Erholung der US-Wirtschaft und die Exit-Strategie der US-Notenbank haben in der Weltwirtschaft eine neue Phase eingeleitet.
Die Wirtschaft der Türkei stellt dies vor neue Herausforderungen, gerade wegen der Wechselkurse. Die Schwankungen der eigenen Landeswährung in Verbindung mit politischer Instabilität belasten Konsum und Investitionen. Die Produktionskosten steigen, weil der US-Dollar teurer geworden ist. Wegen der relativen Euro-Schwäche und der andauernden Konflikte in der Region bringen die Exporte weniger ein. Folglich hat die Wirtschaft alles in allem Schwierigkeiten, ihre bisherige Wachstumsdynamik zu halten. Eine weitere Herausforderung besteht darin, höherwertige Produkte zu fertigen, um die Exporterlöse zu steigern. Auch die Ausweitung und Verbesserung der Zielmärkte ist zum Thema geworden, weil die Risiken in den traditionellen Absatzmärkten zunehmen.
Ungeachtet der aktuellen Schwierigkeiten habe die Türkei aber auch einige wirtschaftliche Vorteile, etwa das geringe Haushaltsdefizit und die niedrige öffentliche Verschuldung. Sollte es schon bald zu einer Einigung bei den Atomgesprächen der 5+1-Gruppe mit dem Iran kommen, würde dies türkischen Unternehmen neue Investitions- und Exportmöglichkeiten eröffnen.

 

Mehr Informationen gibt es in der Presse-Information sowie im umfangreichen Panorama.

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Erich HIERONIMUS

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